Pen-and-Paper
Artikel: Terminfindung mit der Pen-and-Paper-Spielrunde
Es ist schon im echten Leben oft nicht leicht, einen gemeinsamen Termin auszumachen – noch schwieriger wird es, wenn sich eine Spielgruppe über das Internet verabreden möchte. Ein Learning nach qualvollen Terminfindungen.
Hinweis: Dieser Artikel ist auch in einer englischen Version verfügbar.
Die gemeinsame Terminfindung kann in einer Spielrunde mit das Frustrierendste sein. Was schon beim Datum beginnt, wird mit der Uhrzeit nicht einfacher – zu unterschiedlich sind die Tagesabläufe erwachsener Menschen. Einige Tools und Methoden haben sich im Laufe der Zeit etabliert, aber auch deren Verwendung will gelernt sein.
»Schickst du dann eine Terminabstimmung?«
Das bekannteste Tool zur gemeinsamen Terminfindung ist sicher Doodle. Die Plattform Nuudel von Digitalcourage bietet vergleichbare Funktionen mit besonderem Fokus auf Datenschutz. Und einige Mailhoster – wie z. B. Mailbox.org – hosten ebenfalls ein Terminfindungs-Tool für ihre Kund:innen. Eine Umfrage ist schnell erstellt. Meist genügt die Angabe einiger Basisdaten, die möglichen Termine und schon kann der Link direkt in die WhatsApp- oder Discord-Gruppe gepostet werden.
Aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen: In den meisten Fällen passiert dann erst einmal gar nichts. Nach einigen (sehr schleppend laufenden) Abstimmungen merkte ich, dass dies nicht unbedingt Desinteresse bei den Spieler:innen war. Ich hatte sehr viele Auswahlmöglichkeiten eingetragen (über einen Zeitraum von 2 – 3 Wochen fast jeden Tag) und mich darauf verlassen, dass die Gruppe schon allmählich ihre freien Tage eintragen wird. Problematisch: Sobald die erste Person alle freien Tage eingetragen hat, muss sie diese – imaginär – auch blockiert halten, bis die Abstimmung beendet ist. Und genau deswegen wollte niemand den Anfang machen.
Maximal drei Terminvorschläge als guter Richtwert
Mittlerweile trage ich nur noch zwei oder drei Terminvorschläge an die Gruppe heran, möglichst in den Wochentagen diversifiziert. In aller Regel passt bereits einer dieser Termine für alle. Sollte das nicht der Fall sein, schlage ich drei (oder zwei) andere Termine vor. Bei diesem Vorgehen ist die Hürde, seine freie Zeit zu reservieren, messbar geringer und nicht selten ist der gewünschte Termin bereits nach wenigen Stunden verabredet.
Die einfachste Lösung ist oft die beste
Nicht immer benötigt man für eine Terminabsprache ein eigenes Tool. Seitdem man in verschiedenen Messengern mit Emojis auf Nachrichten reagieren kann, ergibt sich daraus schon ein gutes, praxistaugliches Abstimmungstool. Ich poste die Terminvorschläge nach der Einladung jeweils als eigene Nachricht. Wer an dem Termin kann, reagiert mit dem »Daumen hoch«-Emoji (👍). Bei größeren oder neuen Gruppen erweitere ich die Möglichkeit oft noch um die Option »An diesem Wochentag generell nicht« durch das Stoppschild-Emoji (🛑).

Ich reagiere dann als Erstes auf alle Nachrichten, wodurch für die Spieler:innen nur noch ein Knopfdruck im Messenger erforderlich ist, um teilzunehmen. Niedrigschwelliger kann man eine Terminfindung kaum gestalten, und die nächste Terminfindung schmälert nicht (mehr) die Vorfreude auf die Spielrunde!